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Wie Krav Maga mein Leben verändert hat.

  • Autorenbild: Team ELITE
    Team ELITE
  • 14. Juni 2021
  • 6 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 5. Juli 2021

Trainiert man Krav Maga trainiert man nicht nur seine körperlichen Fähigkeiten und eine gesteigerte Aufmerksamkeit auf eventuelle Gefahren kompromisslos und effektiv zu reagieren, sondern man trainiert vor allem seine mentale Einstellung.


Krav Maga Mindset Drill
Impediment Mindset Drill (Bild KMG-Germany)

Gerade als Frau kann ich Euch sagen, hier habe ich Livehacks gelernt, die mich in jedem Lebensbereich einfach soviel stärker haben werden lassen.


Hier kann kein Selbsthilfebuch und kein Motivational-Speaker mithalten, hier muss man einfach einmal selbst durch.

Krav Maga wurde in Israel unter nichts anderem als realen Bedingungen entwickelt und geht auf jede mögliche Art der körperlichen Auseinandersetzung ein – Schläge, Tritte, Würge-Angriffe, das Kämpfen am Boden, das Verteidigen gegen Messer, Macheten, Stöcke, Pistolen bis hin zu Maschinengewehren, Granaten und Entführungsszenarien.

Für alle Situationen wurden hier, aus der Realität heraus, Techniken der Verteidigung entwickelt.


Krav Maga beginnt im zivilen Bereich.

In diesem Bereich befinde ich mich Moment. Die Techniken reichen dann bis zu beruflichen Weiterbildungen, zum Beispiel bei Polizei und Militär.


Im zivilen Bereich beschäftigt man sich viel mit alltagsmöglichen Angriffen und Bedrohungs- Szenarien, die hier in Deutschland häufig passieren können. Bei uns wären das Messer-Bedrohungen bspw. versucht hier jemand uns zu bestehlen; körperliche Auseinandersetzung jeder Art und, etwas spezifischer für uns Frauen, dann Übergriffe mit dem Ziel der Entführung/ Vergewaltigung.


Das klingt im ersten Moment nach ziemlich harten Tobak, hat aber für mich ab dem Moment Sinn gemacht, ab dem ich wusste, wie viele dieser Angriffe, Auseinandersetzungen und versuchten Vergewaltigungen jeden Tag hier in Deutschland passieren. Und als ich dann mal im Freundeskreis herumgefragt habe, wer solche Erfahrungen machen musste, war ich wirklich erstaunt, dass jeder schon mindestens einmal in einer solchen Situation war.


In Deutschland haben wir im Jahr 2019 beispielweise 215.799 Opfer von Gewalttaten jedweder Art erfasst.* Das entspricht 591 Fällen pro Tag! Dazu kommt noch die Dunkelziffer, von all den Fällen, die nicht zur Anzeige gebracht werden.


Meine Entscheidung zum Einstieg war damals klar: ein Hobby, mit ganz neuem Anspruch an mich und einem sinnvollen Effekt. Vorherige Ambitionen zu Kampfsportarten hatte ich wirklich nicht und bin auf Krav Maga gekommen, weil es ein Fighting-System ist, in dem es wirklich nur um den Schutz der eigenen Person geht und nicht um irgendwelche Schaukämpfe, oder Kampfkunstarten, die in der Realität aber einfach nichts bringen, weil man immer bestimmte Dinge nicht trainiert.


Beispielsweise dürfen MMA-Fighter nicht in den Genital-Bereich treten. Effektiver könnte man einen potentiellen Angreifer aber gar nicht treffen - Krav Maga hat hier das Motto: No Groin, no Krav Maga.

Effektivität ist eben der Schlüssel zur Sinnhaftigkeit für mich gewesen.


Was habe ich jetzt für mich im Training festgestellt und was hat mich beeinflusst?


Als Frau geht man oft als potentiell schwächere und unterschätze Person in den Ring, hier schafft man es durch den eigenen Willen und natürlich auch erlernte Technik, als Gewinnerin aus eben diesem zu steigen.

Das Gefühl als Frau unterschätzt zu werden konnte ich noch nie leiden und auf Hilfe angewiesen zu sein und vielleicht hilflos zu sein, sind ebenfalls zwei Aspekte, mit denen ich nur bedingt gut leben kann.


Wir alle können in gefährliche Situationen geraten und sich durch Training darauf vorzubereiten ist einfach sinnvoll. Frei nach dem Motto: Lieber haben als brauchen.

In den letzten drei Jahren habe ich viele verschiedene Techniken trainiert und mich durch körperliche wirklich anspruchsvolle Power-Drills gekämpft, komplizierte Techniken gelernt und mich spezifisch fortgebildet.

Ich wurde im Training stets außerhalb meiner Comfort-Zone besser, in dem Momenten, in denen man sich wirklich durchbeißen musst, oder die größten Schwierigkeiten in der Umsetzung hat.

Da heißt es dranbleiben und positiv mit sich selbst sprechen. Das gleiche würde man in der Realität auch machen.

Den Mind-Set zu haben sich erfolgreich zu verteidigen und diesen Willen dem Gegenüber auch spüren zu lassen, sind unbezahlbare unterschwellige Waffen. Gerde Waffen, die eine Frau gut nutzen kann.


Was ist noch besser, als eine Auseinandersetzung für sich zu entscheiden?


Gar nicht Teil davon zu sein.

Was wir auch trainieren ist, bestimmte Situationen schneller zu erkennen, um dem Ärger gar nicht erst zu begegnen.


Das bedeutet nicht, paranoid durch die Straßen zu gehen, sondern seine eigene Aufmerksamkeit für die Umgebung besser zu schulen und sich seiner Umgebung ganz genau bewusst zu sein.

Zum Beispiel achte ich darauf: Was stehen für Leute im Supermarkt, oder generell in der Öffentlichkeit neben mir? Beim Restaurant, Konzert- Besuch, usw. zu gucke ich, wo sich die Notausgänge befinden. Und einen Bogen um Menschen (-Gruppen) zu machen, die schon auf Entfernung merkwürdig wirken schadet auch nie.


Ein weiterer und auch der wichtigere Punkt, hat sich für mich durch das Training aufgetan: der Aufbau der mentalen Stärke.

Genauso wie im Training, steigen wir Frauen, im übertragenden Sinn, in den Ring und manövrieren uns durch knifflige Situationen im Alltag. Ob es das Geschäftsmeeting ist, in dem wir mit männlichen Kollegen diskutieren müssen, oder der vollgepackte Terminplan des Tages, dessen Umsetzung natürlich nur an uns hängengeblieben ist.

Wir müssen den Überblick behalten, charmant die Stimmung hochhalten, denken an 1.001 Sache gleichzeitig und dürfen bitte nichts vergessen. Als Frau gehen wir vor allem oft stärker auf verschiedene emotionale Verfassungen unserer Mitmenschen ein und müssen so viel spontaner und sensibler reagieren.

Für den Alltag lässt sich aus dem Mentalen- Aspekten des Trainings auch so viel mitnehmen.

Das Anwendungs- Phänomen erlebe ich täglich im Training an mir selbst und sehe ich in anderen Frauen, wenn sie eine neue Herausforderung erneut gemeistert haben.

Wie baut man seine mentale Stärke durch Training auf?


Tja, in dem man genau die Dinge übt, die man nicht kann. Für mich war das am Anfang einfach alles.

Da ich keine Erfahrung hatte, musste ich vom geraden Schlag mit der Faust, ohne mir die Hand zu verletzen und über einen Tritt, ohne das Gleichgewicht zu verlieren, erstmal alles lernen.

Hier hieß es durchhalten, Fehler machen und dazulernen. Was habe ich vor allem gelernt? Ego unter Kontrolle halten und der Erfolg kam nach einigen Wochen von ganz allein.


Gerade durch das Training in gemischten Gruppen (hier trainieren immer Männer und Frauen zusammen) und die anspruchsvollen Aufgaben und Übungen im Training, habe ich gelernt, wie man durch Willenskraft, körperlich einfach so viel mehr aus sich herausholen kann.

Nie habe ich so geschwitzt wie bei diesen Krav Maga Sessions.

Für alle Frauen, die jetzt vielleicht denken: Ne, das könnte ich vom Typ her gar nicht!

Hier mal zwei Beispiele von lieben Freundinnen, die ich durch das Training kennengelernt habe:

Anna (Name geändert) ist mit 1,55m die wohl kleinste und eine der hübschesten Frauen die ich kenne – sie arbeitet als Werksmanagerin.

Wenn sie ihre langen blonden Haare zum Zopf macht, Ihren Schalter umlegt, kommt keiner mehr mit; so schnell bewegt sie sich und teilt aus, wenn sie dann noch ihr Knurren rausholt und ein paar Gerade verteilt, sagt keiner mehr „Süße“ zu ihr.

In ihrem Job, der absolut männerdominiert ist, setzt sie sich erfolgreich und dabei entspannt durch. Sie ist dabei sie selbst, weil sie weiß, dass das reicht, weil sie weiß, das sie mit den all den Jungs nicht nur mithält, sondern auch davon ziehen könnte.


Isabel (Name geändert) ist unter anderem Shiatsu- Masseurin und die wohl entspannteste Frau die ich kenne. Immer mit liebevoller Ausstrahlung, verströmt sie eine sen- artige Ruhe und hat einen der härtesten Kicks, die ich je durch das Schlagkissen gespürt habe. Sie beißt sich mit einem lächeln durch drei Minuten Drills gegen vier Angreifer.

Sie meistert ruhig und besonnen ihre Jobs, unterstützt ihren Freund mit seinem Start- Up und ist ganz frisch Mama einer kleinen Tochter geworden. Sie behält bei all den Anforderungen genauso den Überblick wie in der Halle, sie bleibt ruhig und arbeitet alles nach einander ab.


Zum Thema Frauen und Krav Maga werde ich noch mal ein paar separate Beiträge schreiben. Das sprengt jetzt hier leider dem Rahmen.


Abgesehen davon, dass ich körperlich noch nie besser in Form war als im Moment (und das, obwohl ich Leistungsschwimmerin und Turnerin war), bin ich vor allem mental stärker als je zuvor.

Meine Beobachtungsgabe und die Fähigkeit in einer stressigen Situation den Überblick und vor allem die Selbstsicherheit für eine ruhige Führung zu bewahren, verdanke ich den Stress-Drills und mentalen Übungen im Training.

Ich kann sicher sagen, dass ich ohne das Training, mein Team und mein Geschäft nicht so erfolgreich und motivierend durch die Corona- Zeit hätte manövrieren können.


Ich bin durch die gemeisterten Situationen im Training stärker geworden und habe gelernt mich auf mich selbst verlassen zu können.

Das Wissen, immer eine Lösung einfach aus meiner Intuition und meiner mentalen Stärke heraus zu finden, ist glaube ich eine Erkenntnis, die kraftgebender nicht sein könnte.


Die körperliche Fitness und die Fähigkeit sich wirklich selbst verteidigen zu können, ist hinzukommend ein tolles Gefühl und konnte ich bereits erfolgreich im Alltag anwenden.

Sie sind bei all der mental gewonnen Stärke aber schon fast die Side-Effects.


Für jemanden der ein solches Erfolgserlebnis und diese Selbsterkenntnis, nicht einmal selbst gespürt hat, ist es vermutlich schwer nachzuvollziehen.


Ich kann nur raten: traut Euch, probiert Euch und es kann gar nichts passieren, außer das Ihr dazu lernt.

Wenn Ihr Fragen zu dem Training habt, oder es selbst ausprobieren wollt meldet Euch einfach bei mir via Instagram, oder hier per Mail.

Für alle Frauen, die lieber erstmal nur unter sich trainieren wollen, gibt es übrigens eine Ladies Night.


*Quelle: BKA - Bundeskriminalamt

Comentarios


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Hi, danke fürs Vorbeischauen!

Mein Leben besteht aus zwei Bereichen, die auf den ersten Blick gar nicht zusammen passen.

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